Von Boţosani, Rumänien nach Forthausen, Bergisches Land, Deutschland und zurück
Am Mittwoch, 2. September 2015 verliessen wir mit dem leeren MWO Sattelzug die MWO Missionsstation in der Iuliu Maniu Str. Nr. 5, Botosani, Rumänien. Zunächst ging es in Richtung Siebenbürgen.
seine Familie, nach Einsatz bei einer rumänischen Kinderhilfsorganisation, waren nach Deutschland zurückgekehrt. Für den Rücktransport ihrer Hauseinrichtung wurde MWO um Hilfe gebeten.
In verschiedenen Regionen errichtete die rumänische Polizei am Spätnachmittag Kontrollsperren. Die übergroße Hitze hatte den Straßenasphalt derart aufgeweicht, dass nur PKW und LKW mit Sondergenehmigung weiterfahren durften.
In den frühen Abendstunden erreichten wir unser erstes Ziel in Siebenbürgen. Nach einem Teller Möhrensuppe ging es gleich mit dem Beladen des Sattelzuges los. Gegen 23 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen. Bis um Mitternacht saßen wir noch mit einem der deutschen Leiter des Kinderheims in der warmen Spätsommernacht auf der Terasse und tauschten uns über unsere Arbeit in Rumänien aus. Geschlafen wurde in den Holzbetten der Kinder, die noch auf Sommerurlaub ausser Hauses waren.
Um 7 Uhr morgens starteten wir den LKW-Motor.Die Reise nach Deutschland führte uns über Ungarn, die Slowakische und die Tschechische Republik.
Nicht ganz unerwartet spiegelten sich die bedeutungsvollen Entwicklungen der Flüchtlingssituation im östlichen Teil Mitteleuropas in den vorbeigleitenden Szenen entlang der Autobahnen wider.
Zwar waren die Grenzkontrollen, generell gesehen, nicht übermäßig scharf, aber man spürte doch aufmerksamere Verhaltensweisen von Zoll- und Grenzbeamten.
Immer wieder wurden hauptsächlich geschlossene Lieferfahrzeuge von der Polizei zu Ad-hoc-Kontrollen auf die Autobahnseitenstreifen gewunken.
Nach den ersten zwei Tagen unserer Reise mit überaus heißen Temperaturen in Rumänien und Ungarn wurde es kühler je weiter wir nach Norden und Westen fuhren.
Am Freitagspätnachmittag erreichten wir den deutschen Wohnort des zurückgekehrten Missionars. Das Abladen seiner Haushaltsgegenstände wurde noch am selben Freitagabend vorgenommen. Abendessen in der LKW Kabine und ein paar Stunden Nachtruhe in den Betten des LKWs folgten.
Samstagfrüh um 5 Uhr morgens ging es weiter Richtung Ruhrgebiet.
Wolfgang Mengel aus Marl hatte fürsorglich an die Bedürfnisse der Schulkinder der Ghettos von Boţosani gedacht. In der Gesamtschule in der Markomannenstr. 16 in Recklinghausen Suderwich wurden eine größere Anzahl an Schultischen und –stühlen durch neue ersetzt. Die ausrangierten, aber noch guten Tische und Stühle reservierte Wolfgang für unsere Rumänienarbeit.
Bei kaltem and sehr nassem Wetter luden wir die Stühle und Tische in den Auflieger unseres Sattelzuges. Wolfgang und seine Frau Susanne verschoben um zwei Stunden ihre Teilnahme an einem wichtigen Familienereignis an diesem Samstagnachmittag, um Hilfeleistung für Rumänien zu geben. Wolfgang’s engagierter und selbstloser Einsatz war herzerwärmend. - Vielen Dank, lieber Wolfgang.
Das bevorstehende Sonntagsfahrverbot erlaubte uns nicht, bis nach Forthausen weiter zu fahren. Wir schafften es gerade noch mit dem Sattelzug bis nach Möllen, wo uns Inge’s 89-jähriger Vater, Ernst Weiß liebevoll in seine kleine Wohnung aufnahm. Er, zusammen mit Inge’s Schwester Gabi Merschmöller, verwöhnten uns bis zu unserer Abfahrt nach Solingen Montag morgens in der Frühe.
Geschwister in Solingen stellten auch Stühle und Tische aus ihrer Gemeinde für Rumänien bereit. Kurz nach 9 Uhr morgens konnten wir den letzten Reisabschnitt von Solingen nach Forthausen antreten.
In 6 Tagen (darunter 1 Tag Ruhe) legten wir mit dem 40-Tonnen Sattelzug über 2.500 km von Boţosani im Nordosten Rumäniens nach Forthausen/Wermelskirchen in Deutschland zurück.
Fahrzeuginstandhaltung
Die nun folgenden Tage
waren eingeplant zur Fahrzeuginstandhaltung.
Der Auflieger des Sattelzuges brauchte sofort 2 neue Reifen. 2 weitere Reifen werden im November notwendig sein.
TÜV war auch wieder fällig. Die Voruntersuchung ergab, dass das hintere linke Bremssystem der Zugmaschine versagt hatte. 3 Tage musste die Zugmaschine in der Werkstatt verbleiben bis die Reparatur
durchgeführt war und der TÜV endlich abgenommen werden konnte.
Freitag Vormittag sollte mal nur die Klimaanlage in der Fahrerkabine überprüft werden von MAN. Der KFZ-Meister schaute sich die Anlage an und behielt die Zugmaschine gleich für 3 weitere Tage in der Werkstatt.
Reparatur, Wartungs- und TÜV-Kosten beliefen sich diesmal auf knapp über €6.700. Mit Diesel und Mautkosten überstieg die
Rechnung den Betrag von €9.000.
Ladetag, Samstag, 12. September 2015
- Anders ging es diesmal zu -
Während in Rumänien die Maisernte längst abgeschlossen ist, standen in Forthausen Maisblätter und –halme noch kräftig grün ungeerntet auf den Feldern.
Wie immer, aber diesmal ohne Zugmaschine, stand MWO’s Auflieger etwas östlich der Ketzberger Höhe am Straßenrand entlang der Maisfelder von Ketzberg.
Natürlich lief die Logistik und Organisation des Verladens sehr ähnlich entsprechend der üblichen Methodik ab.
Die Hilfsgüter mussten aus dem Zwischenlager in Forthausen zum Auflieger auf der Ketzberger Höhe transportiert werden. Dort wurden sie für die 2.000 km Reise nach Rumänien eingelagert.
Auch kamen Freunde der Mission direkt mit ihren Fahrzeugen am Samstag Morgen zu uns und lieferten Hilfsgüter am Auflieger ab.
Gerne voluntierten einige jüngere und nicht mehr ganz so junge Männer aus der Gemeinschaft der Flüchtlinge in
Wermelskirchen zur
Hilfeleistung beim Beladen des Hilfstransport für die Armen und Bedürftigen in Rumänien.
Pünktlich um 9 Uhr morgens waren sie dann da:
Miki aus Serbien,
Sheftke aus Mazedonien,
Idris aus Ghana,
Engo aus Mazedonien,
Omar aus Syrien,
Sebstian aus Mazedonien,
Miceal aus Albanien,
Denis aus Albanien,
Erwin aus Albanien,
Sanel aus Serbien.
Sie, gemeinsam mit Gheorge aus Rumänien, Engelbert, Heinrich, Jörg und Hartmut aus Deutschland arbeiteten als ein Team.
Interessanterweise gabe es keine Sprachschwierigkeiten.
Mit Effizienz, guter Koordination, gutem Humour and tatkräftigem Zulangen lief alles wie am Schnürchen.
Gegen 13 Uhr war der Sattelzug voll beladen.
Fast alle blieben zur Stärkung nach der Arbeit zum Mittagessen, dass Inge, wie immer, liebevoll und reichlich zubereitet hatte.
Es war ein gutes Laden, diesmal anders in der Zusammensetzung der Helfer, aber gut. Menschen, die auf der Suche nach Hilfe zu uns nach Deutschland gekommen waren, gaben ohne Wenn und Aber ihre Zeit und Kraft an diesem Vormittag, um anderen Notleidenden, weit entfernt in Rumänien, zu helfen. Für uns, die wir dabei waren, war dies eine bereichernde und schöne Erfahrung.
Rückfahrt nach Rumänien
Nach Abschluß der Reparaturarbeiten an der Zugmaschine des Sattelzuges, konnte die Rückreise nach Rumänien am Mittwoch beginnen. In Bayern liefen Mathias und Herr Balan noch eine Sammelstation an, die von einer Schwester dort unterhalten wird. Etwa 150 Pakete wurden dort noch in den Laderaum gepackt. Spät am Freitag Abend, 18. September 2015 erreichte dann der Sattelzug MWO’s Missionsstation in the Iuliu Maniu Str. 5, Boţosani.
Die Arbeit geht weiter............