Kinderfreizeiten 2017

Freizeiten Tabără 2017 – Was bewegt uns?

Auch dieses Jahr wird Ende Juni/Anfang Juli die Ferienfreizeit/das Tabără stattfinden.

Es ist die Zeit im Jahr, auf die jedes Kind hin fiebert.

 

Meinungsbilder

Wir haben mit einigen Kindern geredet, um uns ein Meinungsbild von ihnen einzuholen und auch sie aus ihrer Sicht erzählen zu lassen. Wir befragten sowohl Kinder, die bereits bei einigen Freizeiten dabei waren, als auch Kinder, für die dieses Jahr das erste Jahr ihrer Teilnahme sein wird.

 

Wir stellten verschiedene Fragen wie beispielsweise:

„Was bedeutet für dich, Erwartungen zu haben?“, „Was sind positive Erfahrungen?“, „Warum ist es wichtig, die Tabără (Ferienfreizeit) mitzumachen?“, und mehr.

Die Kinder, für die dieses Jahr die erste Teilnahme ist, fragten wir, ob und warum sie sich wünschen, mitzufahren. Übereinstimmend sagten alle, dass sie viele Geschichten der anderen Kinder, die schon an den Freizeiten in den Vorjahren teilgenommen hatten, gehört hatten. Durch das, was berichtet und erzählt wurde, entfachte auch bei ihnen der Wunsch, mitzufahren.

Darüberhinaus gab es aber auch weitere Überlegungen und Wünsche von einzelnen Kindern.

Zum Beispiel möchte Sabina (9 Jahre) mehr Zeit für die Bibelgruppe haben und zum Gespräch, sie möchte in der Gruppe beten und neue Dinge sehen.

Roxana (11 Jahre) wünscht sich, dass wir für einen kleinen Zeitraum wie eine Familie zusammen leben können.

Ionut (8 Jahre), möchte brav sein, spielen, essen, beten, Spaß haben und noch mehr lernen als bisher in der Kantine.

Auch die anderen Kinder sagten ähnliche Dinge und geben zu verstehen, dass sie sich alles, was wir in einem „kleinen“ Zeitraum hier in der Mission machen, mal in einem größeren Rahmen als ein Zusammenleben wünschen.

Die, die bereits dabei waren, haben kurz und mit einfachen Worten geantwortet. Es war schön und alles hat ihnen gefallen.

Empfindungen gehen tief, die Artikulationsfähigkeit ist unzulänglich

Die Befragung zeigt, dass die Kinder durch ihre Erziehung, Bildung und dadurch, wie sie aufgewachsen sind, nicht über das Vokabular verfügen, das ermöglicht, ihre Gedanken und Gefühle in präzise Worte zu fassen und zu artikulieren, was und warum ihnen etwas gefallen hat. Es ist auffallend, dass sie es nicht schaffen, sich differenzierter auszudrücken, außer „gut“ und „schlecht“, „schön“ und „hässlich“, „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Sie wissen nicht, wie sie anders hätten antworten können. Die wahrscheinlich einzige Lösung, mehr von ihnen zu erfahren, ist, sich stundenlang alleine mit einem Kind zu beschäftigen, sich mit ihm zu unterhalten.

Zu der fehlenden Artikulationsfähigkeit kommt hinzu, dass die Kinder durch Verdrängung dem „Heile-Welt-Syndrom“ erliegen. Sie versuchen, wieder und wieder zu zeigen, dass alles gut und alles normal ist. Doch jedes Kind kommt aus einem Umfeld mit unbestreitbaren starken Problemen.

Wenn dann ein temporäres Ausbrechen aus ihrer unheilen Welt in Aussicht gestellt wird, dann sprechen die lächelnden Gesichter für sich, auch wenn über ihre Lippen nicht viele Worte kommen.

Das Schöne und Aufbauende gegenüber dem Schädlichen und Zersetzenden

Wir denken, dass es sehr wichtig ist, dass wir die Kinder aus ihrem gewöhnlichen, tristen und schädlichen Umfeld herausnehmen. Dieses schädliche, zersetzende Umfeld ist gekennzeichnet von Armut, schlechtem Wortschatz und rauem Umgang, von Flüchen, Schlägereien, Drogen, Alkoholismus und sittlich die Kinder gefährdenden Verhaltensweisen.

Es ist gut, dass auch ein anderes, ein schönes, aufbauendes Umfeld existiert. Genau in dieses schöne, aufbauende Umfeld wollen wir die Kinder hineinführen, damit sie es besser kennenlernen. Wir hoffen, dass dadurch die Kinder motiviert werden, anders leben zu wollen als bisher. Unser Wunsch ist, dass gerade diese Kinder erkennen, dass Gott sich ein anderes Leben für die Menschen gewünscht hat als das, welches sie bisher kennengelernt haben und leben mussten, ohne zu wissen, dass es etwas Anderes, Besseres gibt.

Diese Kinder kommen aus Familien, in denen seit zig Generationen das Leben so gelebt wird. Die Erkenntnis, dass es etwas Schönes und Aufbauendes gibt, dass es möglich ist, sich abzugrenzen und zu unterscheiden von dem Alten, Schlechten und etwas zu tun, um sein Leben zu verändern, um gut zu leben, das ist etwas völlig Neues für die Kinder.

Wir in der Mission hoffen, diesen, unseren Kindern, diese Erkenntnis zu bringen. Mit den Möglichkeiten, den Resourcen und der Zeit, die wir haben, können wir nur anstossweise handeln. Oft erkennen wir, wie limitiert wir sind.

Doch im Tabără leben wir gemeinsam mit den Kindern. Wir schlafen gemeinsam, essen zusammen, beten zusammen, wir haben Bibelstunde, spielen Spiele,... es ist eine Zeit, die wir miteinander verbringen, in der wir zusammen leben wie eine Familie.

 

Befreiung zur Loslösung

Zu viele Kinder sind von den Familien beeinflusst, mit denen sie leben. Diese sind charakterisiert von Misserfolgen, dem Versagen und Scheitern in den Beziehungen, die sie haben und sehen - die Beziehungen der Eltern, der Geschwister, der Freunde,...

Damit den Kindern ermöglicht wird, ein schönes, aufbauendes Leben mit gesunden Beziehungen und später einer eigenen, intakten Familie haben zu können, ist unbedingt eine Intervention, ein Handeln Gottes notwendig.

Unbedingt wichtig ist Befreiung zur Loslösung – Befreiung der Kinder, um sich vom schlechten Einfluss in ihren Familien und von allen schlechten Dingen in ihrem Umfeld lösen zu können. Somit kann die unbedingt notwendige Loslösung erfolgen, damit den Kindern ermöglicht wird, einen freien, beruhigten und friedlichen Geist zu bekommen. Ein Geist, in dem Platz für Gott ist, ein Geist, in den Gott seine Ideen setzen kann. Doch um den Geist, die Seele und das Gemüt zu beruhigen, ist es wichtig, dass eine gewisse Distanz zu dem „Zuhause“ geschaffen wird, d.h. eine Loslösung für die Kinder ermöglicht wird.

Viele Kinder erzählen, dass sie es lieben, zu singen, den Bibelstunden zu lauschen, bei uns zu sein und Zeit mit uns zu verbringen. Sobald sie allerdings durch die Tür ihres alten Zuhause gehen, entweicht oder versteckt sich das Gute und Positive, das sie erfahren konnten. Sie fallen zurück in ihr gewohntes Verhaltensmuster, das leider so natürlich ihrem negativen Umfeld angepasst ist.

Unsere Kraft allein ist längst nicht ausreichend, weswegen wir nochmal betonen, dass nur Gott die Kraft hat, die Kinder dort aufzufangen und ihnen dort zu helfen, wo wir es nicht können.

Wir glauben, dass Gott durch die Tabără (Freizeiten), die vom Missionswerk Osteuropa gestaltet und durchgeführt werden, positiv wirkt im Leben der Kinder und verändernden Einfluss auf die Zukunft der Kinder nimmt.

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